Der Berglauf ist ein Laufwettbewerb mit großen Höhenunterschieden. Typischerweise ist ein Berg oder eine markante Höhe das Ziel des Laufs oder wird von dem Lauf als Zwischenstation erreicht. Die Strecke verläuft oft auf Wegen und Bergpfaden (s. Traillauf), mitunter auch auf der Straße.
Nur hinauf oder auch herunter?
Ein jahrzehntealter Zwist dreht sich unter Bergläufern um die Frage, ob ein Berglauf als Bergauf-Lauf mit Start im Tal und Ziel auf dem Berg, oder als Bergauf-Bergab-Lauf mit Start und Ziel im Tal auszutragen ist. International befürworten traditionell Italiener und Engländer Läufe mit Bergab-Strecken, während die Schweiz, Österreich und Deutschland reine Bergauf-Strecken bevorzugen.
Ein reiner Bergauf-Lauf hat etwa den Vorteil, dass er eine wesentlich bessere Prüfung der körperlichen Leistungsfähigkeit und Ausdauer darstellt, und ein Gipfelziel motiviert die Läufer besser. Hinzu kommt, dass die Verletzungsrisiken geringer sind und dass Bergauf-Läufe für Anfänger einfacher sind. Auf der anderen Seite schafft erst ein Bergauf-Bergab-Lauf (oder sogar ein reiner Bergab-Lauf) einen deutlichen Unterschied zu herkömmlichen Laufwettbewerben: Das Gefälle erfordert eine angepasste Lauftechnik, es belastet zusätzliche Muskelgruppen, und der Abstieg erfordert wegen der Verletzungsgefahr eine hohe Aufmerksamkeit, die man trotz starker Ermüdung aufbringen muss. Es kann auch eine Parallele zum Bergsteigen gezogen werden, wo der sichere Abstieg ein integraler Teil des Sports darstellt.
Für die Berglauf-Welt- und Berglauf-Europameisterschaften wurde ein Kompromiss gefunden: Im jährlichen Wechsel werden die Meisterschaften abwechselnd auf einer reinen Bergauf-Strecke und ein Jahr später auf einer Bergauf-bergab-Strecke ausgerichtet.
Gesundheitliche Aspekte
Der Berglauf besitzt wie der gesamte Laufsport zahlreiche positive Auswirkungen auf das Herz-Kreislaufsystem und den Bewegungsapparat. Speziell das Bergauf-Laufen fördert konditionelle Elemente bei einer geringen Belastung für Knochen und Gelenke. In alpinen Höhen und bei schlechten Wegverhältnissen sind Trittsicherheit und ein guter Trainingszustand Voraussetzungen für einen Berglauf.
Umstritten ist das Bergab-Laufen. Seine Gegner weisen auf die starken Belastungen der Gelenke und exzentrischen Muskelbelastungen hin. Befürworter argumentieren, dass trainierte Spitzensportler auch diese Belastungen verkraften würden und die Verletzungsanfälligkeit in der Praxis nicht so groß sei, wie oft prophezeit würde.
Unterkühlung und Erschöpfung führten im Sommer 2008 zum Tod von zwei Bergläufern und mehreren Verletzten während des Zugspitz-Extremberglaufs. Daraufhin forderte Reinhold Messner ein Verbot solcher Rennen. Kritiker aus der aktiven Berglaufszene werfen ihm diesbezüglich zu wenig Hintergrundwissen über diese Sportart vor, andere plädieren eher für eine rigorosere Reglementierung und leistungsorientierte Ausdünnung des zu großen und somit oft bergunerfahrenen Starterfeldes von bspw. circa 600 Teilnehmern beim sehr schwierigen Zugspitzlauf. Enorme Zeitdifferenzen zwischen Topläufern (Zieldurchgang circa zwei Stunden) und das Feld abschließenden „Hobbyläufern“ (circa fünf Stunden), bedingt durch langanhaltendes erschöpfungsbedingtes Gehen (was zu starkem Auskühlen des zuvor überhitzten Körpers führt) provozierten bei Wetterumschwüngen, wie sie selbst im Hochsommer mit plötzlichem Schneefall nicht selten sind, lebensbedrohliche Situationen. Qualifikationskriterien wie Startnachweise bei anderen schwierigen Berglaufveranstaltungen und/oder ein Zeitlimit an Zwischenstationen seien sinnvoller.
Längere Bergläufe schreiben, ähnlich wie Ultramarathons in abgelegenen Gebieten, einen Rucksack, zusätzliche Bekleidung und einen Wasser- und Nahrungsvorrat vor.