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Inklusion im Sport

Inklusion im Sport

#Behindertensport

Behindertensport: Sport mit Behinderung

Bewegung, Spiel und Sport – das machen viele in ihrer Freizeit am liebsten. Fast jeder dritte Deutsche ist deshalb Mitglied in einem Sportverein. Die Anzahl an Menschen mit Beeinträchtigung, die organisiert Sport treiben, ist dagegen noch vergleichsweise gering.

Warum ist Sport wichtig?

Sport, am besten an der frischen Luft, ist für uns Menschen sehr gesund. Man kann alleine oder in einer Gruppe Sport machen und es gibt unzählige Möglichkeiten, körperlich aktiv zu sein. Vorteile von Sport können unter anderem sein:

  • eine verbesserte Abwehrkraft,
  • ein Schutz vor Herz- und Kreislaufproblemen,
  • stärkere Knochen,
  • ein kräftigerer Körper,
  • weniger körperliche Schmerzen,
  • ein geringeres Risiko für Demenz und andere psychische Erkrankungen
  • und natürlich viel Spaß.

Diese und viele weitere Informationen veröffentlichen das Bundesgesundheitsministerium (BMG) und die zum BMG zugehörige Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Dazu zählen auch die „Nationalen Empfehlungen für Bewegung und Bewegungsförderung“. Darin gibt es konkrete Empfehlungen für tägliche körperliche Aktivitäten, wie zum Beispiel diese:

Kinder ab dem Grundschulalter sollen eine tägliche Bewegungszeit von 90 Minuten und mehr in moderater bis hoher Intensität erreichen.

BMG | BZgA
Nationale Empfehlungen für Bewegung und Bewegungsförderung (Auflage: 1.2.06.17)

(Behinderten-)Sport und Inklusion

Sport ist eine tolle Möglichkeit für Inklusion, denn viele Sportarten können Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam machen. Allerdings gibt es in den Sportvereinen immer noch viele Barrieren für Menschen mit Behinderung. Das sind zum Beispiel Texte in schwerer Sprache und Treppen vor den Hallen. Deshalb sind viele Menschen mit Behinderung nicht in Vereinen organisiert. Die Sportvereine öffnen sich hier aber Stück für Stück. 

Sport hat viele Facetten und besonders wichtig ist dabei Selbstbestimmung. Sportler*innen mit Behinderung sollten immer selbst entscheiden, wo und wie sie aktiv sein möchten. Zum Beispiel mit den Kolleg*innen aus der Werkstatt oder mit anderen Leuten im inklusiven Sportverein. Alle sollten selbstbestimmt entscheiden können, wie sie sich bewegen wollen:

  • durch konkurrenzfreies Spiel,
  • im Rahmen von Wettbewerben und Leistungssport
  • oder durch die Stimulation von Sinneseindrücken mit körperlichen Reaktionen.

Alles hat seine Berechtigung und wird in der Regel von einem gut organisierten Freizeitbereich der Lebenshilfe unterstützt. Auch eine Begleitung zu anderen Bewegungsangeboten außerhalb der Lebenshilfe kann mitunter ermöglicht werden.

Bewegung, Spiel und Sport bei der Lebenshilfe

Die Entscheidung, ob man Sport machen möchte, sollte jeder Mensch selbst treffen. Es ist die Aufgabe der professionellen Unterstützer*innen von Menschen mit Beeinträchtigung, Angebote – wenn gewollt – zu organisieren oder die Möglichkeit zum Sport im Verein zu eröffnen.

Die Lebenshilfe bietet viele verschiedene Sportgruppen und -vereine an, wie zum Beispiel den SCL – Sportclub der Lebenshilfe Berlin oder den Lauftreff „Lebenshilfe – Wir bewegen uns!“ der Lebenshilfe Delmenhorst.

(Sport-)Angebote der Lebenshilfe

Sie suchen nach Informationen zu Sport-Angeboten der Lebenshilfe? Informieren Sie sich gerne bei Ihrer Lebenshilfe vor Ort oder beim jeweiligen Landesverband der Lebenshilfe. Alle Kontakte und Adressen können Sie unserer interaktiven Karte entnehmen.

Sport mit Behinderung

Wenn es um den sogenannten Behindertensport geht, also Sport für Menschen mit Behinderung, ist der Deutsche Behindertensportverband e.V. (DBS) die erste Anlaufstelle. Der DBS hat auch an der oben verlinkten Broschüre zu den Bewegungsempfehlungen mitgewirkt und ist das Nationale Paralympisches Komitee (NPC) für Deutschland. Auf seiner Seite berichtet der DBS über die „rasante Entwicklung der Sportarten innerhalb des deutschen Behindertensports“.

Paralympische Spiele (Paralympics) und Paralympische Sportarten

Die Paralympischen Spiele sind an die Olympischen Spiele angelehnt – mit dem Unterschied, dass die Sportler*innen eine Beeinträchtigung haben. Der Deutsche Behindertensportverband e.V. bietet eine Übersicht über Paralympische Sportarten an, die bei den Paralympischen Spielen ausgeübt werden. Dazu zählen zum Beispiel:

  • Blindenfußball
  • Para Badminton
  • Rollstuhlbasketball
  • Sitzvolleyball
  • Para Boccia
  • Para Judo
  • u. v. m.

Von 2000 bis 2012 wurden Menschen mit geistiger Behinderung von den Paralympics ausgeschlossen. Grund war ein Skandal, bei dem Sportler*innen sich fälschlich als geistig behindert ausgegeben haben. In dieser Zeit traten nur Menschen mit körperlicher Behinderung bzw. sogenannte körperbehinderte Menschen bei den Paralympischen Spielen an. Die Bundesvereinigung Lebenshilfe hat lange dafür gekämpft, dass nun wieder Menschen mit geistiger Behinderung an den Paralympics teilnehmen können. Dafür wurde vom DBS eine Nationale Klassifizierungsskala für Sportler*innen entwickelt.

Die Paralympics unterteilen sich in:

  • Paralympische Sommerspiele
  • Paralympische Winterspiele

und finden abwechselnd alle vier Jahre an denselben Orten wie die Olympischen Sommer- bzw. Winterspiele statt.

Special Olympics und Special Olympics Unified Sports®

Die Special Olympics (SO) gibt es seit 1968. Es ist eine Inklusionsbewegung für mehr Teilhabe und Anerkennung von Menschen mit Behinderung. Special Olympics Deutschland (SOD) ist die deutsche Organisation der Inklusionsbewegung, die durch das Internationale Olympische Komitee (IOC) offiziell anerkannt wurde. Die Bundesvereinigung Lebenshilfe ist Mitglied von Special Olympics Deutschland.

Wie bei den Paralympics unterteilen sich die Special Olympics in:

  • Special Olympics Sommerspiele
  • Special Olympics Winterspiele

Im Gegensatz zu den Paralympics gibt es bei den Special Olympics aber weitere Unterscheidungen. Neben Landesspielen und Nationalen Spielen gibt es auch die sogenannten World Games der Special Olympics (übersetzt: „Weltspiele“). Hier erklären wir genauer, welche Veranstaltungen der Special Olympics es gibt:

  • Special Olympics Weltspiele: Die Weltspiele oder Special Olympics World Games finden, abwechselnd zwischen Sommer- und Winterspielen, alle zwei Jahre statt. Es ist die größte inklusive Sportveranstaltung der Welt. Athlet*innen aus der ganzen Welt treten miteinander an.
  • Special Olympics Nationale Spiele: Die Nationalen Spiele finden, abwechselnd zwischen Sommer- und Winterspielen, alle zwei Jahre in Deutschland statt. Die Sieger*innen qualifizieren sich für die Special Olympics World Games.
  • Special Olympics Landesspiele: Auch auf regionaler Ebene finden jedes Jahr viele inklusive Sportevents statt. Über sogenannte Anerkennungswettbewerbe können sich Sportler*innen für die Teilnahme an den Nationalen Spielen bewerben. (Informieren Sie sich gern bei Ihrem Lebenshilfe-Landesverband für weitere Informationen.)

Special Olympics Unified Sports®

Special Olympics Deutschland setzt sich für Inklusion und Teilhabe im Sport ein. Mit Special Olympics Unified Sports® gibt es ein Angebot, das den gemeinsamen Sport von Menschen mit und ohne geistige Behinderung fördert – bei Team- und Individualsportarten im Freizeit-, Entwicklungs- sowie im Wettbewerbsbereich. Athlet*innen mit geistiger Behinderung werden dabei von Unified Partnerinnen bzw. Partnern ohne Behinderung unterstützt.

Special Olympics Deutschland bietet ein breites Angebot an Unified Sports® in nahezu allen Sommer- und Wintersportarten: von Teamsportarten wie Fußball oder Basketball über Rückschlagsportarten wie Tischtennis oder Tennis bis hin zu Einzelsportarten wie Leichtathletik oder Schneeschuhlaufen. Das Special Olympics Unified Sports® Konzept ist in allen Sportarten umsetzbar.

Special Olympics Deutschland (SOD)
Über das Angebot von SO Unified Sports®

Special Olympics World Games 2023

Vom 17. bis 25. Juni 2023 fanden die Special Olympics World Games in Berlin statt. Das ist das erste Mal, dass das weltweit größte inklusive Sportevent in Deutschland stattfand. Hier gibt es unsere Medienmitteilung zu den Spielen 2023.

Special Olympics Deutschland (SOD) hatte auf dieser Webseite viele Informationen über die Spiele, die Athlet*innen und die Wettbewerbe bereitgestellt sowie über die Hintergründe berichtet.

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